Zeilenabstand und Laufweite ändern sich willkürlich!

[Jörg Starkmuth]

Hallo ... Ich werde so langsam wahnsinnig, da TextMaker nun schon bei zwei verschiedenen Buchdateien das gleiche erratische Verhalten aufweist, das eine finale Formatierung der Bücher so gut wie unmöglich macht.

Ich verwende PDF-XChange V6 als "Druckertreiber" zum Erzeugen druckfähiger PDFs. Wenn ich die Datei "drucke", ändert sich während des Druckvorgangs manchmal (aber nicht immer!) die komplette Formatierung des Buches, was zu einer anderen Seitenzahl führt. Im direkten Vergleich der PDFs erkennt man, dass sich sowohl der Zeilenabstand als auch die Laufweite (Buchstabenabstand) der Schrift minimal verändert haben, was zu anderen Seitenumbrüchen führt.

Daraufhin habe ich erst mal das ganze Buch neu durchformatiert und das Inhaltverzeichnis aktualisiert (was aufgrund diverser anderer Probleme, die ich in separaten Beiträgen gemeldet habe, jedes Mal eine Menge manueller Nacharbeit erfordert). Öffne ich aber dann mit einem gewissen zeitlichen Abstand die Datei wieder, haben sich Zeilenabstand und Laufweite (und damit die Seitenzahl) wieder zurückgeändert!

Daraufhin habe ich vermutet, dass die Veränderung mit dem Druckertreiber zusammenhängt, sich also TextMaker irgendwie an diesen anpasst (was per se schon ein Unding wäre, denn bei WYSIWYG sollte sich das Druckergebnis immer nach den Vorgaben des Textprogramms richten und nicht umgekehrt!). Aber leider führt ein erneutes Drucken mit diesem Druckertreiber dann nicht zuverlässig zu einer erneuten Umformatierung, sondern das Format bleibt so wie in TM vorgegeben (was ja an sich auch so sein sollte). Irgendwann - aus nicht nachvollziehbarem Grund - passiert es dann aber doch wieder - im Zweifel genau dann, wenn ich gerade wieder alles fertig angepasst hatte. Ich kann hier keine Systematik erkennen, mit der sich das Ganze zuverlässig reproduzieren ließe.

Daher zum einen die Frage, wie ich das Problem lösen kann, und - falls das nicht direkt beantwortbar ist - die grundsätzlichere Frage, wie es überhaupt sein kann, dass ein Druckvorgang das Layout in TM beeinflusst und unter welchen Umständen das passiert.

[FFF]

Gibts einen besonderen Grund, nicht einfach den pdf-Export aus TM zu nehmen?

[Jörg Starkmuth]

Hallo Karl,

ich nutze PDF-XChange nun schon seit 2016. Damals gab es mit den von TM direkt exportierten PDFs irgendwelche Probleme bei der Druckerei, leider weiß ich die Einzelheiten nicht mehr. Mir scheint, seit damals ist beim PDF-Export auch einiges an Optionen hinzugekommen, kann das sein? Vielleicht sollte ich den Direktexport noch mal testen, womöglich ist er inzwischen ja "konkurrenzfähig".

Unabhängig davon sollte sich aber eine Textformatierung m. E. niemals eigenständig ändern, egal welchen "Drucker" man benutzt.

Viele Grüße,
Jörg

[Jörg Starkmuth]

Eben habe ich noch mal herumprobiert und festgestellt, dass sich die Formatierung schon verändert hat, als der Druckvorgang (PDF-Erzeugung) noch gar nicht gestartet war. Lediglich das Einstellungsfenster von PDF-XChange war geöffnet, und plötzlich sprang der Text von 364 auf 371 Seiten und änderte sich dann auch nicht mehr. Ich habe den Druckvorgang dann gar nicht gestartet, sondern probeweise den PDF-Export von TM benutzt. Dieser erzeugte dann auch ein PDF mit 371 Seiten, hat die Änderung also nicht rückgängig gemacht. Dann habe ich die Datei ohne Speichern geschlossen und neu geöffnet, nun waren es wieder 364 Seiten wie zu Beginn. Ich ging erneut auf Drucken und öffnete die Einstellungen von PDF-XChange, aber diesmal änderte sich nichts, ich konnte das Dokument als PDF mit 364 Seiten erzeugen, obwohl ich m. E. genau dasselbe getan habe wie vorher. Das Ganze ist einfach nicht nachvollziehbar.

[Jossi]

Tritt der Effekt denn auch auf, wenn du die PDF-Exportfunktion von TextMaker benutzt?

[Jörg Starkmuth]

Tritt der Effekt denn auch auf, wenn du die PDF-Exportfunktion von TextMaker benutzt?

Siehe oben - einmal habe ich es probiert, da hat sich während des Exports nichts an der Formatierung geändert. Aber da das Problem nach keinem nachvollziehbaren Muster auftritt, müsste ich mal länger ausschließlich mit dem PDF-Export arbeiten und schauen, ob es dann nicht mehr auftritt.

Nach wie vor stellt sich mir aber die Frage, wie so etwas rein technisch überhaupt passieren kann. Gibt es in TM irgendeine "legitime" Funktionalität, die ohne Veränderung der Formatvorlagen zu einer Veränderung des Schriftbildes führen kann?

[CyberJoe]

was per se schon ein Unding wäre, denn bei WYSIWYG sollte sich das Druckergebnis immer nach den Vorgaben des Textprogramms richten und nicht umgekehrt

Naja - nicht ganz. Zumindest bei physischen Druckern werden einige Dinge durch die Druckertreiber festgelegt, z.B. Größe des druckbaren Bereiches, Mindestränder ....
Deshalb entspricht das Druckergebnis nur dann der Darstellung am Bildschirm, wenn der jeweilige Drucker bereits zu Beginn der Texterstellung als Standarddrucker eingestellt ist.
Das sollte eigentlich mit einer einheitlichen Seitenbeschreibungssprache behoben werden (PostScript, PDF).
Schau doch mal in den Einstellungen von PDF-XChange nach. Ich kenne mich mit diesem Programm nicht aus, aber verdächtige Einstellungen wären z.B. Barrierefreiheit oder Screenreader-Kompatibilität (falls es dort so etwas gibt...)

Viel Glück
Joe(achim)

[Jörg Starkmuth]

Naja - nicht ganz. Zumindest bei physischen Druckern werden einige Dinge durch die Druckertreiber festgelegt, z.B. Größe des druckbaren Bereiches, Mindestränder ....

Hmm, wenn der Drucker gewisse Mindestränder fordert, führt das m. E. dazu, dass die äußeren Bereiche des Textes ggf. schlicht nicht gedruckt werden, aber nicht dazu, dass das (WYSIWYG-)Textprogramm eigenmächtig die Formatierung der Datei ändert ... oder?

Aber bei einem PDF-Drucker sollte das ja ohnehin nicht relevant sein, da müsste jedes beliebige Druckbild 1 zu 1 umsetzbar sein.

Und wenn es sich hierbei um eine gewollte Funktionalität handeln würde, dürfte das Problem ja auch nicht so scheinbar zufallsgesteuert mal auftreten und mal nicht ...

[CyberJoe]

Hmm, wenn der Drucker gewisse Mindestränder fordert, führt das m. E. dazu, dass die äußeren Bereiche des Textes ggf. schlicht nicht gedruckt werden, aber nicht dazu, dass das (WYSIWYG-)Textprogramm eigenmächtig die Formatierung der Datei ändert ... oder?

Bei PDF ist das so. Wenn die PDF-Datei größer ist als der Druckbereich des Druckers und man wählt z.B. in Acrobat bei den Druckoptionen Größe > tatsächliche Größe, so wird das Druckbild an den Rändern abgeschnitten.
Physische Drucker zwingen jedoch dem Programm ihre technischen Spezifikationen auf.
So kannst Du z.B. in den Dokumenten keine schmaleren Ränder einstellen, als der Drucker akzeptiert.
WYSIWYG bekommst Du mit dem Drucker, der als Standarddrucker installiert ist, wenn das Dokument erstellt wird.
Probier mal, PDF-XChange als Standarddrucker einzurichten und dann ein Dokument zu erstellen.

Cheers
Joe(achim)

[Jörg Starkmuth]

Kann jemand von SoftMaker bestätigen, dass der eingestellte Standarddrucker eine Auswirkung auf die Formatierung eines TM-Dokuments hat? Das fände ich ziemlich fatal. Bei mir ist üblicherweise ein Thermo-Etikettendrucker als Standarddrucker eingestellt, weil ich den mit Abstand am häufigsten brauche. Damit werden aber nie TM-Dokumente gedruckt. Es kann ja eigentlich nicht sein, dass ich vor dem ersten Erstellen eines TM-Dokuments darauf achten muss, welcher Drucker gerade eingestellt ist ... Ich verwende teils ziemlich alte Dokumente als Ausgangsbasis für neue, damit ich direkt die richtigen Formatvorlagen drin habe. Da ist gar nicht mehr nachvollziehbar, welcher Drucker damals gerade aktiv war.

[FFF]

...Bei PDF ist das so...

Einspruch - bei den meisten PDF Druckern, bei PDF-XChange oder auch dem Bullzip PDFPrinter, den ich schon sehr lange nutze gibt es eine MENGE an Optionen, wie mit dem Layout umgegangen werden soll - zB XChange hat einen unscheinbaren Haken für "Einpassen"...
(Ich habe das regelmäßig, dass Kundschaft mein Grafik-PDF ausdruckt und sich beschwert, dass es nicht maßhaltig sei)

[Jörg Starkmuth]

Okay, aber die große Frage bleibt: Kann sich so etwas dahingehend auswirken, dass TM eigenmächtig seine eigene Formatierung verändert? Wenn ja, unter welchen Umständen genau? Und wie kann man es verhindern?

[FFF]

...dass TM eigenmächtig seine eigene Formatierung verändert? ...

Meiner Meinung nach, nein. Aber was weiß ich schon...
Es scheint zumindest ein extrem seltenes Problem zu sein, denn mir ist derlei noch nie untergekommen. Eine valide Antwort kann allenfalls SM geben.

[CyberJoe]

Seht z.B. mal hier:
https://augenbit.de/wiki/index.php?titl ... s_Druckers

Dort steht:
"ACHTUNG: Die Auswahl eines anderen Druckers kann Einstellungen der Textverarbeitung verändern. So stellen manche Drucker nur eine Standardschriftart zur Verfügung. Die anderen Schriftarten können nicht mehr ausgewählt werden. Ebenso hat jeder Drucker individuelle Randeinstellungen - d.h. der druckbare Bereich kann sich durch die Auswahl eines anderen Druckers verändern. Dadurch kann es z.B. passieren, dass sich die Seitenzahl eines mehrseitigen Dokuments durch die Auswahl eines anderen Druckers verändert. "

Möglicherweise hat sich da aber in den letzten Jahren etwas geändert. So habe ich beim Ausprobieren festgestellt, dass es inzwischen sehr wohl möglich ist, Dokumente mit Seitengrößen zu erstellen, die der Standarddrucker gar nicht verarbeiten kann.
Deshalb halte ich mich jetzt hier mal etwas zurück.

Cheers
Joe(achim)

[Gian]

Hallo,

Ich habe vor einigen Jahren ein 48 Seitiges Handbuch für ein elektronisches Gerät geschrieben. Dieses hat nebst Text auch viele Bilder.

Ich habe es aufgrund dieses Threads mit allen meinen zur Verfügung stehenden PDF-Anwendungen in ein PDF gedruckt.

Es sind folgende PDF-Anwendungen (alle in der aktuellsten Version unter dem aktuellen Windows 11 Betriebssystem):

- FlexiPDF
- PDF-XChange Editor Plus
- PDF-Factory
- in Softmaker angebotene Lösung

Mit allen 4 Anwendungen entstanden PDFs, die sich nicht unterscheiden, d.h. das Resultat ist so, wie von mir erwartet.

Herzliche Grüsse

Gian