greifenklau hat geschrieben:Die 2010´er-Version soll, zumindest was Outlook angeht, sogar noch schlechter sein. Und den Ribbon-Schwachsinn haben sie nun überall ausgedehnt.
Die soll nicht nur bzgl. Ribbons schlechter sein, sie ist es tatsächlich. Machen die Ribbons bei MSO 2007 wenigstens noch einen optisch halbwegs passablen Eindruck (wenn sie auch bzgl. der Bedienung der letzte Müll sind), so lassen sie sich bei MSO 2010 nicht nur Sch...e bedienen, nein, jetzt sehen sie auch noch genau so aus.
Die etwas dreidimensional wirkende Darstellung ist einer beinahe konturlosen 2D-Ansicht gewichen.
Auf der Haben-Seite muss man MSO 2010 allerdings zugestehen, dass es selbst als Beta schon sehr schnell und stabil läuft. Selbst mit umfangreichen Dokumenten (bis 400 Seiten), Rechenblättern (50 Arbeitsblätter in einer Mappe) und Präsentationen (knapp 800 MB auf 70 Folien verteilt) habe ich die Software bislang nicht zum Absturz gebracht. Insofern scheint M$ seine Hausaufgaben gemacht zu haben, aber das darf man bei der Kohle, die Billy-Boy für sein Office verlangt, wohl auch erwarten.
Outlook ist allerdings zu einer echten Zumutung geworden. Dank der Ribbon-UI lässt es sich jetzt im Prinzip ohne Handbuch für einen alten Outlook-Hasen wie mich gar nicht mehr bedienen. Die ganze Optik hat jetzt wirklich was von einer Mischung aus "Teletubbies versus Mainzelmännchen" und "Alice im Wunderland"
Ich hatte bei meinem Ag schon bei der Umstellung von MSO 2003 auf 2007 einige fundierte Einwände schriftlich vorgebracht - und habe mit jedem einzelnen Punkt absolut recht behalten, vor allem damit, dass "Ribbon Hell" nichts als Chaos bei den mit MSO 2000 und 2003 eingearbeiteten Mitarbeitern auslösen würde. Daher dürfte mein Wort dieses Mal einiges an Gewicht haben, wenn es je darum gehen sollte, dass irgendjemand unbedingt MSO 2010 bei meinem Ag einführen will. Alleine die Schulungskosten dürften jeglichen Gewinn durch angeblich gesteigerte Produktivität für die nächsten fünf bis sechs Jahre zunichte machen, von den Lizenzkosten gar nicht erst zu reden. Also: Einführung von MSO 2010 bei meinem Ag -
only over my extremely dead body! Denn da man diesen ""Ribbon-Nonsense" jetzt auch noch auf Outlook, Visio und Project ausgedehnt hat und bei allen Anwendungen die Ribbons auch noch weiter "optimiert" hat, würde ich vermuten, dass unsere Mitarbeiter in den drei bis vier Monaten nach einer Einführung von MSO 2010 erst einmal sehr hilflos vor ihren Kisten säßen, weil sie kaum noch etwas an den Stellen wiederfänden, an denen es sich vor der Migration befand.
Von daher fühle ich mich dabei wie ein Lobbyist der
NRA: "
You've got to pry it from my cold dead fingers!" In diesem Fall aber nicht die Waffe, sondern die Programm-CD mit MSO 2003.
M$ hat sich m. E. mit der neuen Benutzerführung "Ribbon Hell" wirklich keinen Gefallen getan, und selbst nur wenig erfahrene Nutzer haben mir gegenüber immer wieder zum Ausdruck gebracht, dass sie diese Art der Benutzerführung für verwirrend und unlogisch halten. Was M$ da in seinen eigenen Usability Labs bezüglich der angeblich sanfteren Lernkurve und der raschen Umstellung auch für erfahrene Benutzer herausgefunden haben will, mag der Schinder wissen. Ich würde eher sagen: M$ wollte einer Monopolklage gegen sein Office zuvorkommen und hat sich von daher eine Methode ausgedacht, um die Erfolgsaussichten der Software von vorne herein zu reduzieren und alternative Office-Suiten stark zu machen, um darauf verweisen zu können, dass der Marktanteil von MSO ständig sinke.
