Qualität der Megafont-XXL-Schriften

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beiti
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Qualität der Megafont-XXL-Schriften

Beitrag von beiti »

Wenn man sich im Internet zum Thema Fonts einliest, begegnet man immer wieder dem Begriff "Qualität", mit dem vor günstigen Font-Sammlungen gewarnt wird, und mit dem auch hohe Preise für einzeln erhältliche Fonts gerechtfertigt werden. Für mich als Schriftsatz-Laien ist die "Qualität" eines Fonts ein ziemlich schwammiger Begriff, mit dem ich erst mal nichts anfangen kann.

Allerdings ist mir beim Benutzen vieler Megafont-XXL-Schriften aufgefallen, dass es schwer ist, damit ein schönes, gleichmäßiges Schriftbild zu erzielen - am stärksten sichtbar am Bildschirm während der Arbeit in TextMaker (in der Praxis habe ich sogar schon öfter meine Formatvorlagen vorübergehend auf Arial zurückgeschaltet, um am Bildschirm besser arbeiten zu können), aber auch noch in geglätteter Form innerhalb einer PDF und teilweise sogar noch im Ausdruck.
Ich habe in Megafont XXL keine einzige Standardschrift gefunden, die vergleichbar gute Eigenschaften hätte wie die Windows-eigenen Basisschriften Arial und Times New Roman: Gleichmäßiges Schriftbild schon in niedriger Bildschirmauflösung (keine auffälligen "Verdickungen" etc.), Positionierung der Buchstaben schön in einer Linie (keine nach oben oder unten versetzt wirkenden Buchstaben), überall gut passende Buchstaben-Abstände (keine aneinanderklebenden Buchstaben, keine mit Leerstellen verwechselbaren Abstände) etc.

Nun bin ich hier im Forum auf einen Beitrag von Martin Kotulla gestoßen, der mich nachdenklich macht:
Wir hatten von URW die "Master"daten lizenziert, nicht die fertig generierten Schriften. Aus diesen Masterdaten generieren wir selbst die Schriften. Daher können die Zeichensatzbelegung (unsere Zeichensätze sind meist vollständiger) und die Kerningtabellen abweichen.
Der Begriff "Kerningtabellen" hat ja offenbar was mit den Buchstaben-Abständen zu tun - also einer der Punkte, der mit bei Softmaker-Schriften schon öfter unangenehm aufgefallen ist. Könnte hier also tatsächlich ein Qualitätsnachteil gegenüber den "Marken-Fonts" begründet sein? Immerhin liefert Softmaker eine riesige Anzahl von Schriften im Paket; wäre ja nachvollziehbar, wenn da Kompromisse gemacht werden müssen, was das Austüfteln der Kerning-Details angeht.

Für einen Test habe ich mal drei Schriften hergenommen: die Arial aus Windows sowie zwei Helvetica-Clone von Softmaker - Hegel und Sans. (Erklärung, warum das Helvetica-Clone sind, siehe hier.) Anbei ein Screenshot aus TextMaker sowie eine PDF.
Generell kommen die Schriften in TextMaker anders raus als im PDF-Reader, was wohl mit den unterschiedlichen Glättungsmethoden zu tun hat. Grundätzliche Probleme bleiben aber.
In der kleinsten Variante sind alle drei Schriften nicht perfekt. Auch Arial zeigt in TextMaker teilweise ungleichmäßige Buchstaben-Abstände, ist aber insgesamt noch besser lesbar als die beiden anderen bei gleicher Größe. In Hegel kommt dazu das höhenreduzierte R.
In den größeren Varianten werden die prinzipiellen Unterschiede deutlich - insbesondere die teils sehr knappen Buchstabenabstände von Hegel sowie die mangelhafte vertikale Justierung beider Softmaker-Schriften.

Ich habe schon etliche Softmaker-Schriften verwendet und beobachte immer wieder ähnliche Probleme. Ungleichmäßige Buchstabenabstände sind immer ein Ärgernis. Vertikale Abweichungen und Verdickungen spielen eher am Bildschirm bzw. bei niedrigen Auflösungen eine Rolle; auf hochauflösenden Bildschirmen sowie im Druck werden sie geringer.
Dass exotisch geformte Schriftarten am Bildschirm nicht immer optimal dargestellt werden, liegt wohl in der Natur der Sache. Aber wenn man selbst mit einem Helvetica-Clon nicht optimal am Bildschirm arbeiten kann, finde ich das nicht in Ordnung.

Wie sehen andere Nutzer die Qualität der Megafont-XXL-Schriften?
Gibt es darunter "Geheimtipps"?
Dateianhänge
textmaker_schriftenvergleich.pdf
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Jossi
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Re: Qualität der Megafont-XXL-Schriften

Beitrag von Jossi »

Mit Schriftqualität kann in der Tat vieles gemeint sein, zum Beispiel wie viele verschiedene Zeichen ein Font enthält, ob er Gebrauch von OpenType-Funktionen macht usw. So, wie ich deinen Beitrag verstehe, scheint es dir in erster Linie um die ästhetische Qualität zu gehen. Die ist natürlich zu einem erheblichen Teil Geschmackssache, hängt aber auch davon ab, wie viel Mühe sich die Schriftentwerfer bei der Gestaltung eines Fonts gemacht haben. Man kann sich da z. B. an der Anzahl der Ankerpunkte in den Bezierkurven orientieren, aus denen die Schrift besteht – je mehr Punkte, desto mehr Arbeit steckt drin. In den billigen Schriftsammlungen, die du erwähnst, werden z. T. mit einem Minimum an Punkten Kurven zusammengeklatscht, die dann ungefähr das gewünschte Schriftbild ergeben, aber eben nur ungefähr.
Das ist aber nur ein erster grober Anhaltspunkt, denn man kann natürlich auch mit vielen Punkten eine hässliche Schrift erzeugen und mit wenigen Punkten ästhetisch schöne Kurven erzielen – wenn man's denn kann.
Vergleicht man unter diesem Aspekt die Original-Helvetica von Linotype mit den von dir genannten Schriften, erlebt man eine solche Überraschung (siehe Anlage Bezierkurven.jpg): Das Original hat die wenigsten Punkte, Arial die meisten – dennoch gilt die Helvetica unter Fachleuten als eine überaus gelungene Schrift, während die Arial von den meisten Typographen als rundheraus hässlich betrachtet wird. Die SoftMaker-Schriften liegen dazwischen; von dieser Seite her kann man ihnen also kein Qualitätsdefizit unterstellen.
Was nun den ästhetischen Eindruck einer Druckschrift angeht, muss man zunächst scharf unterscheiden zwischen Ausdruck und Bildschirmdarstellung. Die Qualität einer Schrift erweist sich im Ausdruck. Die Bildschirmdarstellung hat (außer bei sehr starker Vergrößerung) immer sehr viel weniger Pixel und ist deshalb notwendigerwiese vergröbert, ganz besonders bei kleinen Schriftgrößen. Deshalb bekommen Fonts eigens „Hints“ zur Steuerung der Verkleinerung für eine ansprechende Bildschirmdarstellung. Das sind aber zwei Paar Schuhe: Eine Schrift kann im Ausdruck sehr gut aussehen und am Bildschirm mäßig und umgekehrt. Die Bildschirmdarstellung sagt also nur etwas über die Qualität der Bildschirmdarstellung aus, aber nicht über die Qualität des Fonts insgesamt.
Ein weiterer Aspekt ist der Schriftgrad: In kleinen (Lese-)Größen muss eine Schrift idealerweise etwas anders proportioniert sein als in großen, um den bestmöglichen optischen Eindruck zu machen. Sehr hochwertige (und meist entsprechend teure) Schriften werden deshalb in mehreren „optischen Größen“ herausgebracht: Referenzgröße (ca. 6-8,5 pt), Lesegröße (ca. 9-13 pt), Überschriftengröße (ca. 13,5-20 pt) und Displaygröße (über 20 pt); jede dieser Varianten ist etwas anders gestaltet, um in der entsprechenden Größe den bestmöglichen Eindruck zu machen, während „normale“ Schriften hier immer einen Kompromiss eingehen müssen.
Dass Megafont-Schriften im Vergleich zu anderen Schriften stärkere vertikale Abweichungen hätten, stimmt schlicht nicht. Bei jeder Schrift gehen gerundete Abschlüsse minimal tiefer als gerade; das ist typographischer Standard und notwendig, um ein gleichmäßiges Schriftbild zu erzeugen. Wie du in der Anlage Kerning.pdf sehen kannst, unterscheiden sich die Megafont-Schriften hier nicht von anderen (in der Abteilung „mit Kerning“ habe ich die Grundlinien eingezeichnet, um das zu demonstrieren).
Bleiben die Buchstaben-Abstände, also das Kerning. Zunächst einmal ist es natürlich unumgänglich, in TextMaker das Kerning einzuschalten (Format > Zeichen..., Tab „Abstand“). Wie die Anlage Kerning.pdf zeigt, ist der Unterschied vor allem bei bestimmten Buchstabenkombinationen (hier als Beispiel Va und To) frappant. Das ist aber in deinem PDF offenbar der Fall, daran liegt es also nicht.
Der Vergleich zeigt, dass die Hegel bewusst schmaler laufend, also mit geringeren Abständen konzipiert ist, die Sans breiter laufend. Ansonsten scheint es mir hier wirklich auf eine Geschmacksfrage herauszulaufen. Für mein Empfinden ist das Kerning bei der Original-Helvetica am besten, bei der Arial am schlechtesten gelöst (siehe zum Beispiel das „Pro“ in „Probetext“, wobei hier natürlich auch die abscheuliche Form des großen P eine Rolle spielt). Aber unter der Voraussetzung, dass die Schrift schmal laufen soll, finde ich das Kerning der Hegel ausgesprochen gut und harmonisch gelöst (nur ob das rz in „Kurzer“ so dicht aneinanderhängen muss, könnte man diskutieren).
Fazit: Die Geschmäcker sind verschieden, aber Anhaltspunkte für ein grundsätzliches Qualitätsdefizit der Megafont-Schriften kann ich nicht finden.
Bezierkurven.jpg
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Kerning.pdf
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beiti
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Re: Qualität der Megafont-XXL-Schriften

Beitrag von beiti »

Danke, Jossi, für die ausführliche Abhandlung!
Jossi hat geschrieben: scheint es dir in erster Linie um die ästhetische Qualität zu gehen.
Welche andere Qualität könnte ein Font denn noch haben? :?:
dennoch gilt die Helvetica unter Fachleuten als eine überaus gelungene Schrift, während die Arial von den meisten Typographen als rundheraus hässlich betrachtet wird. Die SoftMaker-Schriften liegen dazwischen;
Über die angebliche Hässlichkeit der Arial habe ich schon oft gelesen, konnte das Argument aber nie nachvollziehen. Mag sein, dass da die Profis ganz andere Maßstäbe haben - oder sie sind so an Helvetica gewöhnt, dass sie alle Nachahmer-Schriften daran messen (so ähnlich, wie die meisten Cineasten aus Gewohnheitsgründen höhere Frameraten im Kino ablehnen)? 8-)

Mein Maßstab ist zum Einen die Lesbarkeit insgesamt, zum Anderen die Gleichmäßigkeit des Schriftbildes - und zwar nicht nur im Druck, sondern in allen Darstellungsarten.
Was nun den ästhetischen Eindruck einer Druckschrift angeht, muss man zunächst scharf unterscheiden zwischen Ausdruck und Bildschirmdarstellung. Die Qualität einer Schrift erweist sich im Ausdruck.
Das sehe ich nicht so. Heutzutage würde ich Ausdruck und Bildschirmdarstellung sogar halbe/halbe bewerten. Und man kann diese Anwendungen auch nicht immer strikt trennen, z. B. in PDF-Dateien, die mancher am Bildschirm liest und mancher ausdruckt.
Dass Schriftarten, die am Bildschirm ganz grausam zerstückelt aussehen, im Ausdruck und erst recht im Offsetdruck wieder sehr ordentlich erscheinen können, habe ich auch schon bemerkt. Immerhin habe ich schon mehrmals Softmaker-Schriften in Drucksachen verwendet. Die sehr feine Punktauflösung, die der Offsetdruck erlaubt, relativiert Ungleichmäßigkeit der Liniendicke auch in sehr kleiner Schriftgröße. Mag natürlich auch sein, dass die Schriftgestalter erst gar keine Rücksicht auf andere Nutzungsarten als den Offsetdruck genommen haben, aber dann müsste man das ehrlicherweise dazuschreiben. Abgesehen davon: Das Problem der unausgegorenen Buchstabenabstände bleibt leider auch im Offsetdruck bestehen.
Die Bildschirmdarstellung hat (außer bei sehr starker Vergrößerung) immer sehr viel weniger Pixel und ist deshalb notwendigerwiese vergröbert, ganz besonders bei kleinen Schriftgrößen. Deshalb bekommen Fonts eigens „Hints“ zur Steuerung der Verkleinerung für eine ansprechende Bildschirmdarstellung.
Das finde ich jetzt interessant. Könnte das ein Grund sein, warum Arial und Times New Roman so universell einsetzbar sind?

Und wie ist das bei den Webfonts, die Softmaker anbietet? Sind die stärker auf Bildschirmdarstellung hin optimiert, oder sind sie letztlich identisch mit den "normalen" Varianten aus dem Megafont-Paket?
Dass Megafont-Schriften im Vergleich zu anderen Schriften stärkere vertikale Abweichungen hätten, stimmt schlicht nicht.
Das ist in der Tat eher ein Problem der Bildschirmdarstellung und evtl. auf niedrigauflösenden Druckern - also wohl eine Art Rundungsfehler. Im Offsetdruck ist es mir noch nicht aufgefallen. Könnte das durch den vorigen Punkt, also fehlende "Hints" für kleinere Darstellung begründet sein?
Zunächst einmal ist es natürlich unumgänglich, in TextMaker das Kerning einzuschalten (Format > Zeichen..., Tab „Abstand“).
Die Einstellung kannte ich noch gar nicht. Offenbar ist sie in den Standardvorlagen von Haus aus aktiviert.
Der Vergleich zeigt, dass die Hegel bewusst schmaler laufend, also mit geringeren Abständen konzipiert ist, die Sans breiter laufend. Ansonsten scheint es mir hier wirklich auf eine Geschmacksfrage herauszulaufen. Für mein Empfinden ist das Kerning bei der Original-Helvetica am besten, bei der Arial am schlechtesten gelöst (siehe zum Beispiel das „Pro“ in „Probetext“, wobei hier natürlich auch die abscheuliche Form des großen P eine Rolle spielt). Aber unter der Voraussetzung, dass die Schrift schmal laufen soll, finde ich das Kerning der Hegel ausgesprochen gut und harmonisch gelöst (nur ob das rz in „Kurzer“ so dicht aneinanderhängen muss, könnte man diskutieren).
Was ich an der ganzen Sache interessant finde: dass diese Kerningtabellen tatsächlich abweichen und auch einen sichtbaren Einfluss aufs Ergebnis haben. Was die Formen der Buchstaben angeht, sind Hegel und Sans ja von der Helvetica praktisch nicht zu unterscheiden. Aber aufgrund der unterschiedlichen Buchstabenabstände (auch ohne eingeschaltetes Kerning sind sie nicht gleich) verbietet sich ein beliebiger Austausch.
Da ich die Original-Helvetica nicht besitze, fehlte mir natürlich der unmittelbare Vergleich. Interessant in Deiner PDF finde ich, dass Arial und Helvetica auch nur so lange die gleichen Breiten haben, wie man das Kerning nicht zuschaltet. Mit Kerning weichen sie dann ab. (Da frage ich mich schon, inwieweit der beliebige Austausch Arial-Helvetica überhaupt noch klappt. In der Praxis wird man das Kerning doch immer zuschalten, wenn die Software es zulässt.)
Die Geschmäcker sind verschieden, aber Anhaltspunkte für ein grundsätzliches Qualitätsdefizit der Megafont-Schriften kann ich nicht finden.
Tja, das Thema ist zumindest komplexer als ich dachte. Ich werde das mal weiter verfolgen und auch noch mit anderen Schriften ausprobieren. Hegel/Sans waren ja nur Beispiele.
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Re: Qualität der Megafont-XXL-Schriften

Beitrag von beiti »

Ich habe jetzt noch ein wenig weiter recherchiert und herumprobiert, daher wage ich nun eine Zusammenfassung meiner Erkenntnise:
  • Das Kerning hängt vom jeweiligen Font-hersteller ab und ist ein Stück weit Geschmackssache. Ein grundsätzliches Qualitätsproblem haben die Softmaker-Schriften hier nicht; man könnte allenfalls über Details diskutieren.
  • Auch wenn Schriften die gleiche Buchstabenform haben bzw. auf die gleichen Vorlagen zurückgehen (wie im Fall von Helvetica, Hegel und Sans) kann sich das Schriftbild aufgrund des abweichenden Kernings unterscheiden.
  • Für gute Darstellung von Schriften auf niedrig auflösenden Monitoren ist das sogenannte Hinting verantwortlich. Eine Schrift mit schlechtem Hinting mag am Monitor unruhig wirken, kann aber trotzdem im Druck einwandfrei aussehen.
  • Die Softmaker-Schriften haben kein grundsätzliches Problem mit vertikalem Versatz; wenn sowas auftritt, dann nur am Monitor aufgrund des schlechten Hintings.
  • Die meisten Probleme, die ich mit Softmaker-Schriften habe (und die mich davon abhalten, eine davon als Standardschrift zu verwenden, z. B. als Alternative zu Arial) hängen offenbar mit der Bildschirmdarstellung zusammen.
Nun bin ich im Netz auf ein Programm namens "TTFautohint" (ttfautohintGUI.exe) gestoßen, das nach gewissen Kriterien automatisch erzeugte Hinting-Informationen in Font-Dateien einbaut. Das habe ich dann mit fünf Softmaker-Schriften ausprobiert. Nach der Behandlung mit Autohint sehen alle fünf getesteten Schriften in geringer Auflösung in TextMaker zumindest besser aus als die unbehandelten Originalfonts; die Ergebnisse sind nicht perfekt, und über Detailfragen könnte man streiten, aber im Großen und Ganzen bringt Autohint jedenfalls einen Vorteil.
(Anbei eine Zip mit den 10 Screenshots aus TextMaker)
Mit den feineren Einstellungen von TTFautohint habe ich mich übrigens nicht befasst, sondern einfach die Grundeinstellungen belassen. Sollte ja nur ein schneller Versuch sein.

Habe ich hier irgendwas missverstanden, oder kann man daraus folgern, dass die Softmaker-Schriften in Sachen Hinting noch Verbesserungspotential haben?
Dateianhänge
autohint-test.zip
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Re: Qualität der Megafont-XXL-Schriften

Beitrag von Jossi »

Ich bin erst jetzt dazu gekommen, mir deine Screenshots anzusehen. Autohint (das ich bisher noch nicht kannte) bringt insbesondere in der mittleren Schriftgröße (12 pt) tatsächlich eine deutliche Verbesserung. Allerdings fällt mir auf, dass die Bildschirmdarstellung in den Screenshots generell ziemlich grob aufgelöst ist. Ich hänge zum Vergleich einmal einen Screenshot von meinem Bildschirm (1920x1080 px) an. Wenn du die Abbildungen sehr stark vergrößerst, siehst du den Unterschied. Benutzt du einen niedrig auflösenden oder vielleicht noch einen Röhrenmonitor?

Deine 5 Punkte in der Aufzählung kann ich so unterschreiben.
Dateianhänge
Bildschirmdarstellung Sans.png
Bildschirmdarstellung Sans.png (192.2 KiB) 5290 mal betrachtet
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Re: Qualität der Megafont-XXL-Schriften

Beitrag von beiti »

Jossi hat geschrieben: Allerdings fällt mir auf, dass die Bildschirmdarstellung in den Screenshots generell ziemlich grob aufgelöst ist. Ich hänge zum Vergleich einmal einen Screenshot von meinem Bildschirm (1920x1080 px) an. Wenn du die Abbildungen sehr stark vergrößerst, siehst du den Unterschied.
Ehrlich gesagt, sehe ich da keinen nennenswerten Unterschied (weder in 100-%-Darstellung noch in stärkerer Vergrößerung).
Benutzt du einen niedrig auflösenden oder vielleicht noch einen Röhrenmonitor?
Ich benutze am Desktop einen 24"-Monitor mit 1920 x 1200 Pixeln - wobei ich für Textverarbeitung in der Regel nicht die volle Bildschirmbreite benutze, sondern links und rechts noch was freilasse.
Natürlich gehört der Monitor mit einem Pixelabstand von 0,27 mm aus heutiger Sicht zu den Gröberen und macht Abweichungen im Pixelbereich sehr klar sichtbar. (Mein neues Tablet bringt dieselbe Auflösung auf gerade mal 8,9" Diagonale. Da spielt das Hinting dann keine große Rolle mehr.)
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Re: Qualität der Megafont-XXL-Schriften

Beitrag von Jossi »

Entschuldige, ich bin da einem Denkfehler aufgesessen. Das hat mit der Auflösung des Monitors nichts zu tun. Ich hatte schlicht vergessen, dass ich die Dokumentansicht in TextMaker standardmäßig auf 125% stehen habe. Wenn ich sie auf 100% stelle, habe ich genau dieselbe Bildschirmdarstellung wie bei dir.
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