Frage zum neuen Datamaker

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wavelow
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Frage zum neuen Datamaker

Beitrag von wavelow »

Teste grad einige Datenbankpakete. Darunter auch Filemaker. FM bietet schon ordentlich was, ist aber wohl für die meisten Anwender viel zu fett und vor allem zu teuer. Neben Filemaker habe ich noch ein rein amerikanisches Produkt entdeckt: Brilliant Database. Gefällt mir auch ganz gut aufgrund verschiedener Features.

Beide können in der entsprechenden Version von den fertigen Datenbankanwendungen lauffähige Software erstellen. Diese kann dann auf jedem Rechner ohne den Besitz der eigentlichen Datenbanksoftware genutzt werden. Brilliant erstellt sogar ein komplettes Setup für den Enduser. Der installiert es wie eine gewöhnliche Software und kann die "programmierte" Datenbank dann nutzen.

Diese Funktion finde ich persönlich sehr gut. Ebenso "schlucken" beide Datenbanken die reingeschobenen Daten IN der eigenen Datenbank. Also Bilder, Videos, PDFs usw. werden in der Datenbankdatei selber mit gespeichert. Das finde ich ebenso wichtig für meine geplanten Anwendungen.

Sind solche Features beim neuen Datamaker auch geplant? Das wäre für mich wichtig für meine Entscheidungsfindung. Mal abgesehen davon, daß man mal wissen müsste wann der neue Datamaker denn überhaupt erscheint.
Dewes
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Re: Frage zum neuen Datamaker

Beitrag von Dewes »

Sind solche Features beim neuen Datamaker auch geplant?
Ein hier schon oft vorgekommener Irrtum. DataMaker ist keine Datenbank, sondern ein "Front-End". Man kann also mit DataMaker verschiedene Datenbanksysteme verwalten, vorausgesetzt die entsprechenden Treiber sind installiert.
Klaus H.
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Re: Frage zum neuen Datamaker

Beitrag von Klaus H. »

mmh, das ist mir jetzt aber auch neu. :-o
Heißt das ich muß mich eh um eine eigenständige Datenbank bemühen?
Gibt es einen Link der das Front-End genau beschreibt?
Danke für Antworten.
Panosis
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Re: Frage zum neuen Datamaker

Beitrag von Panosis »

Ich will jetzt nicht in den Besserwissermodus schalten, aber es gehört zu den grundlegenden Kenntnissen über Datenbanksysteme, dass diese aus mindestens zwei Teilen bestehen: der Datenbank und dem Datenbank-Verwaltungsprogramm (Datenbankmanagementsystem, DBMS).
Eine Datenbank ist a) eine Sammlung von Daten, d. h. nach gewissen Prinzipien geordneten Informationen, und b) auch die Bezeichnung für das System, nach dem die betreffenden Daten geordnet werden. Datenbanken in diesem zweiten Sinne gibt es verschiedene, man unterscheidet grundsätzlich etwa hierarchische und relationale, auch objektorientierte und weitere (z. B. Freitext-, assoziative) Datenbanken.
Ein Datenbankmanagementsystem oder Datenbank-Verwaltungsprogramm stellt hingegen die Bedienungsoberfläche und die Werkzeuge bereit, um eine Datenbank anlegen, bearbeiten, warten und benutzen (auswerten) zu können.

In der Praxis gibt es nun Programme, die ein ganz bestimmtes Datenbank-Modell mit einem bestimmten Datenbank-Typ verarbeiten und mehr nicht. Filemaker ist im Prinzip eine derartige Lösung: Filemaker ist ein DBMS für Filemaker-Datenbanken, die nach festen Prinzipien in einem genau definierten Dateiformat gespeichert werden.

Dagegen gibt es DBMS, die nicht auf einen bestimmten Typ festgelegt sind, sondern bei denen es einen Zwischenschritt gibt: Durch die Installation verschiedener Treiber können verschiedene Datenbank-Modelle in verschiedenen Dateiformaten angelegt, gelesen und gespeichert werden. Mit solchen Programmen ist es etwa möglich, nach Belieben auf MS-Access-Datenbanken, auf DBF-Dateien oder eben auf Filemaker-Datenbanken zuzugreifen, sofern die entsprechenden Treiber installiert sind. Für solche Treiber gibt es eine genormte Schnittstelle, über die DBMS und Treiber Informationen austauschen.
Der neue DataMaker ist nun ein solches Programm, das gleichsam nur die Werkzeuge bereitstellt und diese bis zur Treiber-Schnittstelle reicht, der Treiber reicht diese dann gleichsam zu den Daten durch (und in Gegenrichtung). Mit DM und einer Auswahl geeigneter Treiber lässt sich somit auf fast beliebige Datenbanken zugreifen.

Also, nochmals im Besserwissermodus zum Merken: Es gibt Datenbanken = Datenbestände, und es gibt Datenbank-Verwaltungsprogramme (DBMS) = Programme, mit denen Datenbanken angelegt und bearbeitet werden.
In nachlässiger Ausdrucksweise wird leider andauernd von Datenbanken gesprochen, ohne dass dieser Unterscheid berücksichtigt wird. Dieser ist allerdings sehr grundlegend und wichtig.
Dank der Trennung zwischen DBMS und Datenbank ist es z. B. möglich, dass mir jemand einen ganzen Datenbestand schickt, ohne mir das Programm mitzugeben, das er verwendet; ich kann aber mit meinem Programm, z. B. dem neuen DM, und dem passenden Treiber diese Daten lesen und bearbeiten, als ob es meine eigenen wären.

Nun gibt es natürlich auch bestimmte Programme, die dazu dienen, Datenbanken gleichsam zu "verpacken" und etwa nur die Abfragemöglichkeiten bereitzustellen, ohne dass damit Daten verändert werden können. Dies ist z. B. sinnvoll, wenn Datenbanken zur öffentlichen Abfrage, etwa im WWW, zur Verfügung gestellt werden sollen. Natürlich kann ich mit meinem DBMS einen sogenannten "Report" erstellen, eine lesbare Anordnung der Daten, und diesen als z. B. PDF ins WWW stellen. Nur sind die Suchfunktionen in PDF bescheiden, eigentliche Auswertungsfunktionen gibt es gar nicht. MS Access stellt zu solchen Zwecken ein Web-Modul bereit, mit dem Daten über das WWW abgefragt werden können. Dies hat aber einige Nachteile, u. a. muss der betreffende Server Tag und Nacht laufen. Daneben gibt es aber Produkte, die es erlauben, nur eine Kopie der Datenbank auf einen Web-Server zu laden und dort über WWW beliebig abrufen und auswerten zu können, ohne dass z. B. die Gefahr besteht, dass die originale Datenbank beschädigt wird, weil diese sicher auf dem heimischen PC liegt und nicht im WWW zugänglich ist. Für normale Anwender sind solche besonderen Lösungen allerdings wohl kaum je sinnvoll.
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Michael Uplawski
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Re: Frage zum neuen Datamaker

Beitrag von Michael Uplawski »

@wavelow: Welche Art von Anwendung ist denn geplant. Es scheinen auf deiner Seite ja doch konkrete Anforderungen zu bestehen. Obwohl sich DataMaker vielleicht mit dem einen oder anderen Programm vergleichen lässt oder nicht, kann es doch völlig unabhängig davon sein, dass es deinen Anforderungen entspricht oder nicht.
Dewes
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Re: Frage zum neuen Datamaker

Beitrag von Dewes »

Gibt es einen Link der das Front-End genau beschreibt?
Ja http://www.softmaker.de/dm.htm
Heißt das ich muß mich eh um eine eigenständige Datenbank bemühen?
Grundsätzlich ja, ausgenommen du benutzt dBASE, aber das wird wahrscheinlich nicht der Fall sein. Panosis hat das wirklich ausgezeichnet erläutert, kann SoftMaker in seinen Prospekt für DM aufnehmen.
martin-k
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Re: Frage zum neuen Datamaker

Beitrag von martin-k »

Klaus H. hat geschrieben:mmh, das ist mir jetzt aber auch neu. :-o
Heißt das ich muß mich eh um eine eigenständige Datenbank bemühen?
Für dBASE wird ein Treiber mitgeliefert werden, sodass man keine eigene Backend-Datenbank braucht. Wer höhere Ansprüche an die Datenbank stellt, sollte sich ein MySQL o.ä. installieren und mit DataMaker darauf zugreifen.
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wavelow
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Re: Frage zum neuen Datamaker

Beitrag von wavelow »

@ Panosis: Danke für die ausführlichen Erläuterungen. In der Tat sage ich immer "Datenbank" ob nun DBMS oder DB. Ich bin auch kein Profi, habe nur ein paar Ideen die ich irgendwann mal umsetzen möchte.

Ich zitiere mal von der Softmaker Website:
Weiterhin richtet sich DataMaker gezielt an Anwender, nicht Programmierer. Wir bringen mit DataMaker ein Datenbankprogramm auf den Markt, das Anwender jedes Wissenstandes in die Lage versetzt, Datenbanken anzulegen, auszufüllen und auszuwerten.

Das ist aber eine Herausforderung für Softmaker wenn das Programm für wirklich jeden User bedienbar sein soll. Bin ja gespannt.


@Michael Uplawski: Ja es bestehen gewisse Anforderungen. Und bisher ist es auch mehr eine Grundidee. Ich bin im technischen Außdendienst und schon lange nervt mich, daß es keine wirklich passende Software für mich gibt. Ich muß mit einem Mix an Anwendungen arbeiten so wie viele andere Leute auch. Ich hätte aber gern mal was wo quasi alles was ich so benötige "unter einer Haube" ist. Outlook kommt dem was ich suche schon am nächsten, ist es aber auch nicht nicht.
Neben e-mail Client, soll eine Art Auftragsverwaltung drin sein (aber eben ohne die ganzen Buchhalter Dinge), ein Dokumentenmanagement für PDF, Fotos, Docs, Videos usw. Terminplaner, Lagerverwaltung und das Ganze soll noch möglichst synchron auf mehreren Rechnern laufen. Unterwegs Laptop A, im Auto Laptop B und zu Hause am dritten Rechner müssen immer die aktuellen Daten vorliegen. Das kann ich zum Glück jetzt schon über Dropbox oder SugarSync realisieren.

Eine "eierlegende Wollmilchsau" für meinen Job quasi. Sowas kann ich eben nicht kaufen, da muß ich selber irgendwas machen.
Klaus H.
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Re: Frage zum neuen Datamaker

Beitrag von Klaus H. »

Danke für die Ausführungen. Ist mir so genau gar nicht bewusst gewesen. :o
Kommt aber auch daher das in "nur" Anwender bin.
Nutze schon seid 1997 DM.
Ist ok für mich - obwohl mal was neues kommen kann... :)
Danke für Antworten.
Dewes
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Re: Frage zum neuen Datamaker

Beitrag von Dewes »

Eine "eierlegende Wollmilchsau" für meinen Job quasi. Sowas kann ich eben nicht kaufen, da muß ich selber irgendwas machen.
Da hast du dir aber was vorgenommen. Moderne Datenbanken können viel abdecken, vor allem wenn sie SQL-Unterstützung haben, was heute fast jede ordentliche Datenbank hat. Aber z.B. eine eigene Lösung für Mails halte ich für ziemlich verwegen, es gibt ja auch genügend ordentliche Lösungen auf dem Markt und warum soll man das Rad nochmal neu erfinden. Einen Terminplaner könnte man mit einer Datenbanklösung machen, die Frage ist nur, lohnt sich der Aufwand, da es wie bei Mail-Clients genügend pfiffige Lösungen schon gibt. Auftrags- und Lagerverwaltung sind eine Domäne der Datenbanken und auch ein Dokumentenmanagement ist mit einer Datenbank zu machen.

Wenn du diese Anforderungen in Angriff nimmst, bist du die nächste Zeit genügend beschäftigt.
Ich hätte aber gern mal was wo quasi alles was ich so benötige "unter einer Haube" ist.
Diese Vorstellung ist nicht erfüllbar aufgrund der unterschiedlichen Anforderungen. In der guten alten DOS-Zeit hat man "Überprogramme" gehabt, die nur aus Menupunkten bestanden, mit denen man dann die einzelnen Programme aufgerufen hat. Macht man heute eigentlich nicht mehr, ist aber für unerfahrene Anwender eine Erleichterung.
hmsos
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Re: Frage zum neuen Datamaker

Beitrag von hmsos »

wavelow hat geschrieben: @Michael Uplawski: Ja es bestehen gewisse Anforderungen. Und bisher ist es auch mehr eine Grundidee. Ich bin im technischen Außdendienst und schon lange nervt mich, daß es keine wirklich passende Software für mich gibt. Ich muß mit einem Mix an Anwendungen arbeiten so wie viele andere Leute auch. Ich hätte aber gern mal was wo quasi alles was ich so benötige "unter einer Haube" ist. Outlook kommt dem was ich suche schon am nächsten, ist es aber auch nicht nicht.
Neben e-mail Client, soll eine Art Auftragsverwaltung drin sein (aber eben ohne die ganzen Buchhalter Dinge), ein Dokumentenmanagement für PDF, Fotos, Docs, Videos usw. Terminplaner, Lagerverwaltung und das Ganze soll noch möglichst synchron auf mehreren Rechnern laufen. Unterwegs Laptop A, im Auto Laptop B und zu Hause am dritten Rechner müssen immer die aktuellen Daten vorliegen. Das kann ich zum Glück jetzt schon über Dropbox oder SugarSync realisieren.

Eine "eierlegende Wollmilchsau" für meinen Job quasi. Sowas kann ich eben nicht kaufen, da muß ich selber irgendwas machen.
Diese "eierlegende Wollmilchsau" gibt es bereits seit Jahren und hört auf den Namen "Lotus Notes". :) e-Mail Client und Terminkalender bringt das Basisprogramm von Haus aus mit und es ist möglich die Basis mit allen möglichen und unmöglichen Programmen zu erweitern, egal ob selbst programmiert oder zugekauft. Durch Abgleich mit einem Server können verschiedene Workstations auf die Daten zugreifen.
Panosis
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Re: Frage zum neuen Datamaker

Beitrag von Panosis »

Lotus Notes in allen Ehren - in meiner "Firma" wird es zur Zeit (immer noch) eingeführt. Das bedeutet in der Praxis, dass die meisten Mitarbeiter im Augenblick nur die e-Mail-Komponente nutzen und dabei gar nicht merken, dass sie eigentlich mit Lotus arbeiten, weil die Mail-Clients ein anderes Programm sind (und viele auch auf ihren privaten Laptops mit irgendwas arbeiten). Die Informatikdienste arbeiten ständig an der Wartung, an der Einführung und Aufschaltung neuer Komponenten und daran, Einführungen, Kurse und Instruktionen zu erteilen. Es kann dann schon mal vorkommen, dass jemand eine Terminanfrage aus Lotus verschickt, die die Angefragten gar nicht lesen können, weil ihre Clients mit der Mail nix anfangen und sie gar nicht richtig darstellen können ...

Der langen Rede kurzer Sinn: Das Ganze hat eigentlich nur einen Sinn, wenn es in grösserem Rahmen eingeführt und professionell betreut wird.
Im konkreten Fall eines Aussendienstmitarbeiters denke ich, dass es eigentlich Sache des Arbeitgebers wäre, eine Anbindung für die Mitarbeiter im Aussendienst zur Verfügung zu stellen. Es ist ja eben nicht so, dass es das nicht gäbe - aber eigentlich müsste es die Firma zur Verfügung stellen und nicht der einzelne Mitarbeiter sich selbst schaffen.
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